Digitaler Nachlass: Was bleibt von uns in der digitalen Welt ? – 5 Tipps
- Fré

- 3. Nov.
- 3 Min. Lesezeit
Mittlerweile sind die Grenzen zwischen der Offline- und der Online-Welt stark verschmolzen. Wir lesen unsere Zeitung nicht nur auf Papier, sondern auch online über ein digitales Abo. Wir schauen Fotos von Freundinnen und Freunden auf Facebook an, schreiben Nachrichten über Messenger-Apps oder erledigen Bankgeschäfte direkt im Internet. All diese Spuren, die wir dabei hinterlassen, gehören zu unserem digitalen Nachlass.

Aber was genau ist der digitale Nachlass?
Der digitale Nachlass umfasst alles, was nach unserem Tod von unserer digitalen Präsenz weiterbesteht und für unsere Angehörigen relevant sein kann.
Dazu gehören zum Beispiel:
E-Mail-Konten
Profile auf sozialen Netzwerken wie Facebook oder Instagram
Cloud-Speicher mit Fotos und Dokumenten
Digitale Abonnements ( z,B Zeitschriften, Musik)
Online-Banking und Bezahldienste ( Banken, PayPal )
Passwörter und Zugangsdaten für wichtige Apps, z. B. iCloud
Obwohl der digitale Nachlass für uns und unsere Angehörigen sehr wichtig ist, wird er bislang nur selten bewusst berücksichtigt. In Luxemburg gibt es noch keinen klaren rechtlichen Rahmen, der vorgibt, wie digitale Inhalte gehandhabt werden sollen. Wer sich frühzeitig Gedanken macht, sorgt dafür, dass die eigenen Daten geordnet bleiben und den Liebsten Orientierung und Sicherheit bieten.
Warum ist der digitale Nachlass so wichtig?
In unseren SmartTalks sprechen wir regelmäßig über Cybersecurity und digitale Verwaltung. Dabei wird deutlich, wie wichtig es ist, die eigenen digitalen Konten und Inhalte so zu regeln, dass sie auch dann geordnet bleiben, wenn wir einmal nicht mehr selbst dafür sorgen können. Denn viele Konten und Dienste laufen einfach weiter, solange niemand sie beendet.
Ein Streaming-Dienst für Filme oder Musik wird weiter abgerechnet, Cloud-Speicher mit Fotos oder wichtigen Dokumenten bleibt bestehen, und Social-Media-Profile existieren, bis entschieden wird, wie damit verfahren werden soll.
Wenn der digitale Nachlass nicht geregelt ist, können folgende Probleme auftreten:
Angehörige wissen nicht, welche Konten oder Abos existieren
Kosten für laufende Abonnements laufen weiter
Wichtige Erinnerungen, Dokumente oder Fotos könnten verloren gehen
Persönliche Daten könnten in falsche Hände geraten, was zu Identitätsmissbrauch führen kann
Darum lohnt es sich, frühzeitig zu überlegen, wie wir unsere digitalen Konten, Abos und Daten ordnen und dokumentieren. So schenken wir unseren Liebsten Orientierung, Ruhe und Sicherheit und schützen gleichzeitig unsere eigenen Informationen.
5 Tipps, wie Sie Ihren digitalen Nachlass regeln können
Alle Konten und Abos auflisten: Schreiben Sie auf, welche E-Mail-Konten, Social-Media-Profile, Cloud-Speicher, Streaming-Abos oder Bankkonten Sie haben.
Zugriffsrechte festlegen: Überlegen Sie, wer im Ernstfall Zugriff auf die einzelnen Konten, Abos oder Dokumente haben darf. Am Ende dieses Artikels finden Sie die Checkliste, die Sie direkt herunterladen und ausdrucken können. Darauf können Sie alle Ihre digitalen Konten, Abos und wichtigen Zugänge übersichtlich notieren und behalten so jederzeit den Überblick.
Offline aufbewahren: Füllen Sie die Checkliste für Ihren digitalen Nachlass nicht online aus und speichern Sie sie nicht digital. Bewahren Sie das Dokument an einem sicheren Ort auf, zum Beispiel im Safe der Bank. So sind Ihre Angaben geschützt und im Ernstfall leicht zugänglich.
Social-Media-Profile regeln: Entscheiden Sie, ob Profile gelöscht oder in einen Erinnerungszustand versetzt werden sollen, damit wertvolle Erinnerungen erhalten bleiben.
Regelmäßig aktualisieren: Überprüfen Sie Ihre Check-Liste von Zeit zu Zeit und passen Sie sie an neue Konten, Abos oder Zugänge an, damit sie immer vollständig bleibt.
In unseren SmartTalks zum Thema „Digitaler Nachlass“ besprechen wir praxisnah, wie man digitale Konten und Spuren übersichtlich und sicher ordnen kann. Wer möchte, kann sich dazu das vorbereitete Dokument hier unten herunterladen und in Ruhe ausfüllen, um einen klaren Überblick über die eigenen digitalen Konten zu behalten.
Copyright Fotos: GERO

























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